eingeschobene Gratleiste
Bild 1
Empirerahmen, Kreidgrund und Reliefmasse auf Holzprofil, vergoldet, Anfang 19. Jahrhundert, die stumpfe Gehrung ist trotz Holzschwund nur leicht geöffnet, da sie rückseitig mit eingeschobenen Gratleisten gesichert
ist (vgl. Bild 2)
Bild 2
der gleiche Rahmen in der Rückansicht, gut sichtbar ist die keilförmig ausgeführte Gratleiste,die die stumpf verleimte Gehrung sichert.
Bild 3
doppelt eingesetzte Gratleistensicherung an einem französischen Platten-Rahmen, die Außenschenkelpartien sind hier furniert.
Bild 3
der gleiche französischen Plattenrahmen in der schrägen Seitenansicht, die Rahmenaußenschenkelpartien sind hier an der Außenkante furniert.
Gefederte Gehrung
Die Rahmenleisten werden auf Gehrung geschnitten, verleimt und/oder gestiftet.
Nachträglich wird eine Feder aus starkem Furnier in entsprechend ausgesägte Aussparungsschlitze eingeleimt, um dem Rahmen Stabilität zu geben.
(Eckansicht der gefederten Gehrung, mit sichtbarer eingesetzter Funierfeder)
Stumpfe Gehrung
Die Rahmenschenkel sind im 45º-Winkel gesägt und bilden zusammen einen 90º-Winkel.
Die Schenkel gehen keine „echte“ Verbindung miteinander ein, lediglich die Verleimung oder die Nägel halten die Rahmenschenkel zusammen. Oftmals wurden die Rahmenecken mit aufgeleimten oder aufgenagelten Holz dreiecken verstärkt.
Der Nachteil dieser Konstruktionsweise besteht darin, dass es bei den einzelnen Rahmenschenkeln im Laufe der Zeit zu Holzschwund kommt, so dass sich die Gehrung von innen nach außen löst und es
zu keilförmigen Lückenbildungen kommt.
Detail: Rahmenecke eines Waschgoldrahmens, so genannte Berliner Leiste, reich profiliert, um 1850
Die Berliner Leiste bezeichnet einen Rahmentypus, der etwa zwischen 1830 und 1890 entstand. Das Waschgoldverfahren selber ist allerdings wesentlich älter.
Berliner Leisten gelten als "klassische" Biedermeierrahmen, die durch ihr klassisches, schlichtes Profil sehr viel Charme haben und auch für moderne Grafik und Malerei gut geeignet sind. Allerdings stammen die meisten n i c h t direkt aus der Biedermeierzeit, sondern aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Echte Berliner Leisten sind nicht vergoldet, sondern blattversilbert (auf Kreidegrund). Den Goldton erhalten sie durch einen Überzug aus gelb-goldenem Firnislack oder anderen, leicht farbigen Überzügen.
Die Bezeichnung "Berliner Leiste " ist insofern irreführend, da dieser Rahmentypus natürlich nicht nur in Berlin und seiner Umgebung hergestellt worden ist. Treffender wäre da schon die humorige Bezeichnung "Zuchthausleiste", denn eben dort wurden etliche Exemplare auch produziert.
Der Glanzgrad wechselt bewusst zwischen Matt- und Hochglanz, um den Rahmen "lebendiger" zu gestalten. Die Rahmenaußenkanten sollten n i c h t im Waschgoldverfahren belegt sein, sondern einen schlichten ockertonigen Leimüberzug haben. Das Ganze wirkt wie eine matte Wandfarbe und harmoniert gut mit der glänzenden Vorderansicht.
Waschgoldleisten weisen auf ihrer Oberfläche nicht nur Gebrauchsspuren, sondern auch Oxydationsprozesse (dunkle Partien) auf. Blattsilber oxydiert, Blattgold hingegen nicht.
Im Extremfall wirkt der Rahmen fast schwarz, was durchaus auch seinen Reiz haben kann.
historischer Plattenrahmen in Schildpatt, Perlmutt und Elfenbein auf Blindholz, 19. Jahrhundert, noch in der Restaurierung
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der obere Querschenkel des Schildpattrahmens
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historischer Plattenrahmen, einer von einem Paar, Mahagoniholzmalerei, Rosetten und Sichtleiste vergoldet, Anfang 19. Jahrhundert
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historischer Profilrahmen, Stuckaufbau auf Holzprofilkern, Ende 19. Jahrhundert
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Hier haben sich zwei gefunden, die sich schon lange gesucht haben:
Zeitgenössische Kunst und ein Frühbarockrahmen vom Feinsten.
Es liegen manchmal Jahrzehnte oder Jahrhunderte zwischen Bild und Rahmen.
Aber: Es passt. Und rahmt.
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Gefederte Gehrung
Die Rahmenleisten werden auf Gehrung geschnitten, verleimt und/oder gestiftet.
Nachträglich wird eine Feder aus starkem Furnier in entsprechend ausgesägte Aussparungsschlitze eingeleimt, um dem Rahmen Stabilität zu geben.
(Eckansicht der gefederten Gehrung, mit sichtbarer eingesetzter Funierfeder)
Stumpfe Gehrung
Die Rahmenschenkel sind im 45º-Winkel gesägt und bilden zusammen einen 90º-Winkel.
Die Schenkel gehen keine „echte“ Verbindung miteinander ein, lediglich die Verleimung oder die Nägel halten die Rahmenschenkel zusammen. Oftmals wurden die Rahmenecken mit aufgeleimten oder aufgenagelten Holz dreiecken verstärkt.
Der Nachteil dieser Konstruktionsweise besteht darin, dass es bei den einzelnen Rahmenschenkeln im Laufe der Zeit zu Holzschwund kommt, so dass sich die Gehrung von innen nach außen löst und es
zu keilförmigen Lückenbildungen kommt.
Detail: Rahmenecke eines Waschgoldrahmens, so genannte Berliner Leiste, reich profiliert, um 1850
Die Berliner Leiste bezeichnet einen Rahmentypus, der etwa zwischen 1830 und 1890 entstand. Das Waschgoldverfahren selber ist allerdings wesentlich älter.
Berliner Leisten gelten als "klassische" Biedermeierrahmen, die durch ihr klassisches, schlichtes Profil sehr viel Charme haben und auch für moderne Grafik und Malerei gut geeignet sind. Allerdings stammen die meisten n i c h t direkt aus der Biedermeierzeit, sondern aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Echte Berliner Leisten sind nicht vergoldet, sondern blattversilbert (auf Kreidegrund). Den Goldton erhalten sie durch einen Überzug aus gelb-goldenem Firnislack oder anderen, leicht farbigen Überzügen.
Die Bezeichnung "Berliner Leiste " ist insofern irreführend, da dieser Rahmentypus natürlich nicht nur in Berlin und seiner Umgebung hergestellt worden ist. Treffender wäre da schon die humorige Bezeichnung "Zuchthausleiste", denn eben dort wurden etliche Exemplare auch produziert.
Der Glanzgrad wechselt bewusst zwischen Matt- und Hochglanz, um den Rahmen "lebendiger" zu gestalten. Die Rahmenaußenkanten sollten n i c h t im Waschgoldverfahren belegt sein, sondern einen schlichten ockertonigen Leimüberzug haben. Das Ganze wirkt wie eine matte Wandfarbe und harmoniert gut mit der glänzenden Vorderansicht.
Waschgoldleisten weisen auf ihrer Oberfläche nicht nur Gebrauchsspuren, sondern auch Oxydationsprozesse (dunkle Partien) auf. Blattsilber oxydiert, Blattgold hingegen nicht.
Im Extremfall wirkt der Rahmen fast schwarz, was durchaus auch seinen Reiz haben kann.
historischer Plattenrahmen in Schildpatt, Perlmutt und Elfenbein auf Blindholz, 19. Jahrhundert, noch in der Restaurierung
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der obere Querschenkel des Schildpattrahmens
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historischer Plattenrahmen, einer von einem Paar, Mahagoniholzmalerei, Rosetten und Sichtleiste vergoldet, Anfang 19. Jahrhundert
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historischer Profilrahmen, Stuckaufbau auf Holzprofilkern, Ende 19. Jahrhundert
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Hier haben sich zwei gefunden, die sich schon lange gesucht haben:
Zeitgenössische Kunst und ein Frühbarockrahmen vom Feinsten.
Es liegen manchmal Jahrzehnte oder Jahrhunderte zwischen Bild und Rahmen.
Aber: Es passt. Und rahmt.
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